Dienstag, 1. November 2016

Vitamin D Spiegel beeinflusst die Evolution -- Gen-Varianten identifiziert

Viele Menschen der nördlichen Hemisphäre leiden unter ständigem Mangel an Vitamin D.  Durch Studien ist bereits seit einiger Zeit belegt, dass dieses Defizit das generelle Krankheitsrisiko erhöht und die Wahrscheinlichkeit vermindert, eine schwere chronische Erkrankung zu überleben. Wissenschaftlich geklärt ist auch, wie Vitamin D in der Haut  synthetisiert wird. Bisher existierten allerdings keine Studien darüber, inwieweit genetische Voraussetzungen die Pigmentierung der Haut, damit die Vitamin D Konzentration im Blut und somit möglicherweise die Lebenserwartung beeinflussen.

So lag es nahe, diesem Thema anhand von vorhandenem Material aus der 
LURIC Studie auf den Grund zu gehen. Anhand von 2974 Blutproben von  
Teilnehmern der LURIC Studie wurde der genetische Zusammenhang zwischen Hauptpigmentierung, der Vitamin D Synthese über die Haut und der Überlebensrate untersucht. Die Ergebnisse dieser Analysen wurden in der amerikanischen Zeitschrift "Anticancer Research" veröffentlicht (hier geht´s zur Veröffentlichung).

Verantwortlich für die Pigmentierung der Haut ist das natürliche Pigment Melanin. Dieses wird in spezifischen Organellen der Melanozyten gebildet, den Melanosomen.  Die Wissenschaftler um Prof. Reichrath und Prof. März stellten die These auf, dass Varianten einiger, in den Prozess der Hautpigmentierung involvierter Genvarianten eine Vorhersage zur Vitamin D Konzentration im Blut und damit eine Aussage über Krankheitsentstehung und Überlebenswahrscheinlichkeiten ermöglichen.

Es wurden speziell diejenigen Gene untersucht, die für die Entstehung, Entwicklung und den Transport der Melanosomen innerhalb der Melanozyten verantwortlich sind. "Wir fanden heraus, dass Varianten verschiedener Gene, die in die Hauptpigmentierung, die Entstehung und den Transport der Melanosomen innerhalb der Melanozyten involviert sind sowie verschiedene zelluläre Signalpfade Voraussagen über die Serumkonzentration von Vitamin D erlauben. Dabei wurden diejenigen SNPs identifiziert, die hierfür als besonders geeignete Indikatoren gelten können," so Prof. Jörg Reichrath, Uniklinikum des Saarlands. 

SNP steht für Single Nucleotide Polymorphism (Einzelnukleotid-Polymorphismus), eine Variation von einzelnen Basenpaaren in einem DNA-Strang. Die Identifizierung dieser Gen-Varianten bestätigt die Hypothese der Wissenschaftler und ermöglicht eine neue wissenschaftliche Betrachtungsweise der Hauptpigmentierung und damit der menschlichen Evolution.






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